SCENARIO SOMMERSCHULE
VERWANDLUNG IN SZENARIEN PERFORMATIVER PRAXIS
Worum geht es in der Sommerschule?
In dieser einwöchigen, praxisorientierten Workshop-Reihe werden sich zwei Projektgruppen mit den Prozessen sowie dem transformativen Potenzial performativer Ansätze künstlerisch-pädagogisch auseinandersetzen. In der einen Projektgruppe richtet sich der Fokus auf performative Prozesse und Potenziale im Unterricht sowie generell in Gruppenarbeiten und in der anderen Projektgruppe auf die Entwicklung einer öffentlichen Aufführung.
In den einzelnen Workshops werden unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt. So geht es etwa um Aspekte des performativen Lehrens und Lernens in fremdsprachlichen und auch anderen Fächern, die Entwicklung von Selbstvertrauen und Auftrittskompetenz sowie Bewusstwerdung von Gruppendynamiken. Auch wird jungen Forscher*innen die Möglichkeit gegeben, innovative Projekte vorzustellen, die sich explizit mit Aspekten performativer Pädagogik befassen.
Die Sommerschule versteht sich als Lernort und Werkstatt zugleich, schafft einen gemeinsamen Raum für kreatives Denken und Handeln sowie Reflexion.
Die Veranstaltung findet in Berlin statt, einer weltoffenen Stadt mit einer außergewöhnlich lebendigen Kunst- und Kulturszene.
An wen richtet sich die Sommerschule?
Die Scenario-Sommerschule in Berlin richtet sich an alle, die als Lehrer*innen, Dozent*innen und Workshop- bzw. Teamleiter*innen tätig sind und die performative Pädagogik in ihrer Arbeit bereits anwenden oder künftig anwenden möchten. Die Teilnehmer*innen werden ermutigt, über die Anwendung in ihrem eigenen Kontext nachzudenken. Da verschiedene kulturelle Hintergründe in der Sommerschule vertreten werden, ist sie eine ausgezeichnete Gelegenheit, sich mit anderen kulturspezifischen Theater- und Schauspieltraditionen auseinanderzusetzen, um voneinander zu lernen.
Organisation
Die Scenario-Sommerschule in Berlin wird in Zusammenarbeit mit der Freien Universität Berlin (FU) und der Universität Neuchâtel (Schweiz) organisiert.
Ort: International House, FU Berlin
Termin: 4. bis 8. August 2025
Scenario: Sukhesh Arora, Bernadette Cronin, John Crutchfield, Manfred Schewe
Freie Universität Berlin (FU): Alexandra Hensel & Francesco Manelli
Universität Neuchâtel: Laure Kloetzer
Die Sommerschule wird von internationalen Expert*innen und Wissenschaftler*innen geleitet, die über ein breites Spektrum an Erfahrungen auf dem Gebiet der performativen Pädagogik verfügen. Sie sind fließend in Englisch und Deutsch, in Bezug auf die einzelnen Profile bitte auf den Link oben (Team) klicken.
Anmeldung
Da Teilnehmende aus der ganzen Welt erwartet werden, wird Englisch die Arbeitssprache sein.
Max. Teilnehmer*innenzahl: 30
[Projektgruppe 1 (15 TN) / Projektgruppe 2 (15 TN)]
Zur Anmeldung bitte hier klicken – Deadline für Anmeldung: 15. April, 2025
Teilnahmegebühr: € 320
[Unterkunft und Verpflegung sind in der Gebühr nicht enthalten]
Die Teilnahmegebühr bitte unter Angabe von Verwendungszweck SCENARIO SOMMERSCHULE BERLIN 2025 überweisen an:
M. SCHEWE (SCENARIO SOMMERSCHULE)
IBAN: IE24 REVO 9903 6041 6438 59
BIC/SWIFT Code: REVOIE23
Bitte "Scenario Summer School Berlin" im Betreff angeben.
Sollten es beim Aufrufen unserer Webseiten Fehlermeldungen geben bzw. bei allen sonstigen Fragen bitte Kontakt aufnehmen unter: scenario@ucc.ie
Konzept
Verwandlung in Szenarien performativer Praxis
Ich war süchtig nach Theater. Den Zusammenhang begriff ich erst später. Was die Philosophen nicht erklären konnten, führte die Bühne vor. Sie glaubt, allen Veränderungen, aller Aufklärung zum Trotz, an ihr ältestes Geheimnis: an die Verwandlung.
Thomas Hürlimann
Wie das obige Zitat nahelegt, kommt es im Theater immer wieder zu Verwandlungen, die oft rätselhaft erscheinen und Zuschauende so in den Bann ziehen können, dass sich die Welt für sie wie neu verzaubert.
Schauspieler*innen sind Verwandlungskünstler*innen, sie können in kürzester Zeit in verschiedenartigste Rollen schlüpfen. Sie können etwa ihre physische Gestalt verändern, eine Frau kann sich in einen Mann verwandeln und umgekehrt, ein Mensch in einen Esel oder andersrum. Sie können auch zum Ausdruck bringen, wie sich Menschen durch besondere Umstände und Ereignisse charakterlich verändern, sprich innerlich verwandeln.
In Erika Fischer-Lichtes wegweisender Publikation Die Ästhetik des Performativen (2004, 315) heißt es:
Was sich in Aufführungen ereignet, lässt sich zusammenfassend als ... eine Verwandlung der an ihnen Beteiligten beschreiben.
Im weitesten Sinne lässt Verwandlung sich vielleicht als ein Umformen von etwas verstehen. In dieser Sommerschule soll daher erkundet werden, inwieweit sich das Konzept Verwandlung bzw. Transformation sinnhaft auf die Theorie und Praxis performativer Pädagogik beziehen lässt.
Zu diesem Zweck werden die Teilnehmer*innen in zwei Projektgruppen unterteilt, die performative Pädagogik zum einen aus dem Blickwinkel der Partizipation und zum anderen aus dem Blickwinkel der Anwendung betrachten. Beide Gruppen ermutigen zu unterschiedlichen Arten von Perspektivenübernahmen, Herzstück jeder Drama-, Theater- und Performance-Arbeit. Es wird ein regelmäßiger Austausch zwischen beiden Projektgruppen stattfinden.
Projektgruppe 1, von Sukhesh Arora und Alexandra Hensel geleitet, führt die Teilnehmer*innen in Form verschiedener praxisorientierter Workshops in Verbindung mit Theorie in eine Reihe von dramatischen Techniken ein und ermöglicht intensive Selbsterfahrungen mit verkörpertem Lernen (Embodied Learning), die auf die Teilnehmenden eine potenziell transformative Wirkung haben und deren Handlungsfähigkeit fördern. Interaktive Übungen ermöglichen es, zu erkunden, wie die erprobten dramatischen Techniken sich in bestimmten pädagogischen Kontexten anwenden lassen, etwa im Bereich des performativen Sprachenlehrens und -lernens, generell in der Arbeit mit Kindern oder Erwachsenen, in kleinen und großen Klassenzimmern usw. Folgende Themen werden in den einzelnen Workshops besonders akzentuiert: die Fähigkeit zur Übernahme verschiedener Perspektiven, der Umgang mit besonderen Machtdynamiken, die Stärkung des eigenen Selbstbewusstseins und die Entwicklung eines künstlerisch-pädagogischen Gespürs für Körper, Stimme und Raum. Am Ende der Woche werden die Teilnehmer*innen Erfahrungen im Umgang mit dramatischen Techniken gesammelt haben, um in ihren jeweiligen pädagogischen Kontexten potenziell transformative Erfahrungen zu ermöglichen sowie die Wirkung performativer Pädagogik kritisch zu bewerten.
Bei Fragen zu Strand 1 bitte direkt an Leiterin/Leiter wenden (siehe Email-Adressen auf der TEAM Seite).
Projektgruppe 2, von Bernadette Cronin und John Crutchfield geleitet, befasst sich mit Theatertechniken und -übungen, die man in größeren Gruppen anwenden kann, die also kollaboratives Arbeiten unterstützen und solche, die von der Übungsleitung ausgehen. Die Teilnehmenden werden gemeinsam ein selbst erdachtes Theaterstück erarbeiten, das am Ende der Woche präsentiert wird. Im Laufe der einwöchigen Arbeitssitzungen werden die Teilnehmer*innen ihr kreatives Potenzial erkunden, um Materialien zu entwickeln, eine Auswahl zu treffen und diese zu einem Theaterstück für eine Live-Aufführung zu formen. Es werden eine breite Palette von Theatermitteln eingesetzt, darunter Spiel, Improvisation, Arbeit mit Text, Objekten, Bewegung, Stimme, Klang und Musik. Während der gesamten Arbeit werden folgende Schwerpunkte gesetzt: kollaborative Praxis und Prozesse, Stärkung performativer Kompetenzen sowie Förderung des Vertrauens der Teilnehmer*innen in ihr eigenes kreatives Potenzial und in ihre Fähigkeiten als Theatermacher*innen und Workshop-Moderator*innen.
Bei Fragen zu Strand 1 bitte direkt an Leiterin/Leiter wenden (siehe Email-Adressen auf der TEAM Seite).
Im Laufe der Woche werden Performances und Formate entwickelt, die ein öffentliches Publikum an verschiedenen Orten rund um das Gelände der Sommerschule (FU-Campus) ansprechen sollen.
Auf der Basis von Selbsterfahrungen in diesen Projektgruppen geht es in den täglichen Reflexionsphasen um die Frage, inwiefern die performativen Aktivitäten eine potenziell transformative Wirkung haben.
Die gesamte Gruppe beginnt jeden Tag um 9:00-9:30 Uhr (Details folgen) mit einem gemeinsamen Aufwärmtraining und endet um 16:30-17:00 Uhr mit einem gemeinsamen Austausch/Reflexion.
Es ist geplant, kulturelle Veranstaltungen in Berlin zu besuchen (Details hierzu folgen).