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Online Symposium: Wunde(r) Natur. Die Lyrik Christian Lehnerts Thursday 16 December 2021, 12.00-15.30 pm Irish time

7 Dec 2021

Das Symposium untersucht Erscheinungsweisen von Natur in der Lyrik Christian Lehnerts und deren ökologisches Potenzial im Anthropozän.

Das Online Symposium bringt Forschende zusammen, die sich mit Erscheinungsweisen von Natur in der Gegenwartslyrik beschäftigen und nach ihrem ökologischen Potenzial im Anthropozän fragen.

Christian Lehnert gehört zu den bekanntesten deutschsprachigen Gegenwartslyriker/innen, in deren Schreiben Naturphänomene nahezu allgegenwärtig sind. Die poetischen Erkundungen der nichtmenschlichen Lebenswelt – von Tierarten, Mikroorganismen, Pflanzen, Wettererscheinungen und zahlreichen weiteren Natur- und Landschaftsphänomenen – changieren in den Gedichten zwischen detaillierter Beobachtung, naturkundlicher Erfassung und hochgradiger Verdichtung des Physisch-Materiellen, bei der dieses häufig von sinnbildlich-religiöser Semantik durchzogen erscheint sowie, ausgesprochen oder unausgesprochen, aufs Engste mit der Reflexion auf die sprachliche Konstitution von Natur sowie der menschlichen Wahrnehmung verschränkt wird. Für die literarische Qualität seiner Lyrik wurde Lehnert im Jahr 2018 mit dem Deutschen Preis für Nature Writing mit der Begründung geehrt, dass in seinen Gedichten „die Natur mehr als nur Gegenstand der Wahrnehmung und der poetischen Verarbeitung ist“. In dem Symposium geht es um die Frage, wie sich dieses ‚Mehr‘ der Naturkonstruktionen in Lehnerts vielgestaltiger Lyrik präziser fassen lässt. Wie wird das Mensch-Tier-Natur-Verhältnis gestaltet? Welche literarischen Traditionslinien werden produktiv gemacht? Worin bestehen Gemeinsamkeiten mit bzw. Differenzen zu anderen zeitgenössischen Autorinnen und Autoren eines (deutschsprachigen) Nature Writing? Welche besonderen Deutungsperspektiven auf die Natur entstehen durch das Anknüpfen an alte religiöse und theologische Traditionen? Diese und weitere Fragen sollen im Zentrum des Symposiums stehen; Nicht zuletzt soll die Diskussion zu einem besseren Verständnis des Reflexionspotenzials von Lyrik in Bezug auf das prekäre Verhältnis zwischen dem Menschlichen und Nichtmenschlichen vor dem Hintergrund von verschärfter Umweltproblematik und Naturbeschädigung im Anthropozän gewonnen werden und welche alternativen Zugänge zu dem, was unter ‚Natur‘ gefasst wird, in der Lyrik denk- und erfahrbar werden.

Das Symposium findet im Rahmen des IRC-Forschungsprojekts „Speaking the Predicament. Words and Stories for the Anthropocene“ statt. Die Veranstaltung wird vom Irish Research Council New Foundations Scheme gefördert. Programm und Anmeldung (kostenloses Ticket): https://www.eventbrite.ie/e/symposium-wunder-natur-die-lyrik-christian-lehnerts-tickets-194401659597 Der Veranstaltungslink zu Zoom wird Ihnen zeitnah vor der Veranstaltung mittels Eventbrite zugesandt. Kontakt für Rückfragen: hanna.bingeljones@ucc.ie

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